Nehmen Sie das Beispiel Satellitenbildtechnologie. Die optischen Sensoren an Bord von Satelliten in der Umlaufbahn erfassen ständig die Erdoberfläche. Jede Pflanzenart reflektiert das Licht auf seiner grünen Oberfläche sehr unterschiedlich. Zuckerrohr anders als Raps. Die Satelliten erfassen bestimmte Wellenlängen und erzeugen gigantische Mengen an Daten, nämlich Big Data. In Verbindung mit vernetzten Sensoren (IoT) im Boden und der sinnstiftenden Interpretation des Zusammenspiels der generierten Daten entstehen praktische Informationen für den Landwirt: Welcher Bereich des Feldes ist wann erntereif, welcher Bereich braucht länger? Welche Bereiche leiden unter Trockenheit aufgrund von Versandung, wo ist mehr Drainage erforderlich? Und welche Bereiche benötigen mehr oder weniger Düngemittel, welche leiden an einer Krankheit oder Schädlingen und brauchen Pflanzenschutzmittel?
Digital den Überblick erhalten und haben
Das Beste: Diese Daten der Satelliten sind meist öffentlich und frei zugänglich. Noch wird die Interpretation oft von Agrarkonzernen geliefert. Weitere Analysetools wie eine Biomassekarte und eine Feldpotenzialkarte helfen den Landwirten dann konkret im Einzelfall weiter. In der Regel erfolgt die Datenübertragung über eine XML-Schnittstelle auf den Fahrzeugen. Was aber tun in Ländern, wo noch herkömmlich von Hand gesät und gedüngt wird?
Genau hier liegt aus unserer Sicht großes Produktverbesserungspotenzial: Landwirte möchten, wie alle anderen Nutzer und Konsumenten auch, ihre Daten und Services auf mobile digitale Endgeräte erhalten, wie Smartphones und Tablets. Wir als Digitalberater kennen den Nutzen von Methoden zur Produktentwicklung wie den Design-Thinking-Ansatz. Soft- und Hardware sollten mit Landwirten zusammen für Landwirte entwickelt werden.
Sprechen Sie als Entwickler mit Landwirten, verstehen Sie deren Gewohnheiten, Methoden und Bedürfnisse. Passen Sie Ihre Produkte an den Lebensalltag dieses Berufsstandes an – je einfacher und transparenter, desto sicherer in der Handhabung und erfolgreicher beim Ertrag.
Digital Farming als Möglichmacher smarter Lösungen
Fest steht, dass globale Märkte, Knappheit an Ressourcen, Ansprüche an Qualität und Frische, Regularien für Umweltschutz und Tierhaltung große Herausforderung für Landwirte darstellen. Entsprechend boomt es in der IT-Branche, um die landwirtschaftliche Arbeit effizienter, produktiver und vor allem schneller zu machen. Farm Management, Precision Farming, Robotik in Stallungen und im Anbau sind heute schon marktreife Ansätze für das Digital Farming unserer Zeit, die durch eine hochgradige Vernetzung von Sensoren, Maschinen und Ressourcen, dem Internet of Things (IoT), helfen werden diese großen globalen Problemfelder auch im Kleinen nachhaltig zu lösen.