Cloudmanagement. Erfolgreich machen.

Am 27. Oktober 2022 fand unser Cassini Mittelstandstalk statt – im Herzen Hamburgs zum Thema Cloudmanagement.
Gemeinsam mit unseren Teilnehmern und Teilnehmerinnen haben wir verschiedene Aspekte diskutiert und erarbeitet, die wir im Folgenden für Sie zusammengefasst haben.

Der Weg in die Cloud. Oder doch weg in die Cloud?

Dem Cloud-Vorhaben bescheren hohe Erwartungen Auftrieb: IT-Sicherheit, ein besseres Kosten-Nutzen-Verhältnis oder mit dem Blick auf die technische Ebene eine bessere Lastverteilung bzw. Skalierungsoptionen.

Komplexität
Bei der Durchführung von Cloud-Vorhaben stellt sich oft heraus, dass die Komplexität von Cloud-Betriebsmodellen deutlich höher ist, als erwartet. Der Ansatz von „klassischen“ IT-Betriebsmodellen reicht nicht aus, um die Komplexität in den Griff zu bekommen.

Anspruchsvoll
Für Cloud-Vorhaben ist spezifisches Know-how erforderlich. Ist dies nicht vorhanden, sind IT-Teams mit dem Weg in die Cloud und später mit dem Betrieb schnell überfordert.

Überschuldung
Die Migration in die Cloud löst pauschal keine technischen Schulden. Im Gegenteil, mitgebrachte, technische Schulden können in der Cloud sogar schwerer wiegen als vorher. Die oft erwarteten Benefits einer Cloud-Migration (Flexibilität, Kosteneffizienz, etc.) können in solchen Fällen durch übernommene, technische Schulden gedämpft oder sogar verhindert werden.

Flexibilität
Flexibilität ist überraschenderweise nicht für jeden eindeutig definiert oder gleich wichtig. Einig ist man sich jedoch, dass es um (ungenutztes) Potenzial geht: Die Cloud ist ein Werkzeug und keine Pauschal-Lösung für mehr Flexibilität und geringere Kosten.

Bremsklotz
„Historisch gewachsene“ IT oder IT-Landschaften, die über Jahre in Struktur und Betriebsmodellen unverändert geblieben sind, können Cloud-Vorhaben ausbremsen, weil Veränderungen in solchen Fällen oft sehr komplex und aufwendig sind (technische Schuld).

Cloud Vorhaben erfolgreich machen

Viele mit Cloud-Vorhaben einhergehende Risiken werden oft zu spät oder gar nicht identifiziert. Ein gutes Risikomanagement, Cloud-Know-how und Erfahrung mit dem Cloud-Einsatz sind wichtige Voraussetzungen für einen erfolgreichen Weg in die Cloud.

Ein bisschen „Definition Up Front“ ist notwendig

Die Identifikation, bzw. Ableitung des „richtigen“ IT-Betriebsmodells (Public oder Private Cloud, IaaS, PaaS, SaaS, etc.) muss vor dem Cloud-Vorhaben durchgeführt werden. Um solche Architekturentscheidungen erfolgreich treffen zu können, ist spezifisches Cloud-Know-how und Erfahrung erforderlich.

Mit der richtigen Strategie wird die Cloud zum Enabler

Die Cloud kann – richtig eingesetzt – eine Grundlage für neue Geschäftsmodelle, mehr Flexibilität, schnellere Time-to-Market und weitere Benefits sein. Diese Erwartungen werden in der Regel jedoch nur erfüllt, wenn das Fundament für eine Cloud-Migration stimmt. In diesem Zusammenhang ist die richtige Cloud-Strategie, die mehr als nur die IT abdeckt, eine wichtige Voraussetzung.

Auf dem Weg in die Cloud falsch abgebogen

Auf dem Weg in die Cloud ist etwas schiefgelaufen. Probleme, die in der Regel gelöst werden müssen, bevor es los geht, treten zu Tage.

Kostenexplosion
Die Kostenmodelle der Cloud sind deutlich komplexer als klassische IT-Kostenmodelle. Falsche Betriebsmodelle und Architekturen sind oft Gründe für höhere Kosten. Im laufenden (DevOps-)Betrieb entstehen durch eigentlich übliche Vorgänge unerwartet Kosten. Beispiel: Ein Cloud-Service wird u. A. nach entstandenem Traffic (Datendurchsatz) abgerechnet. DevOps Teams führen mehrere Testläufe einer geplanten Migration durch und sind sich dessen nicht bewusst.

Oh, da müssen wir noch mal ran
Besonders bei Lift & Shift, aber auch bei anderen Cloud-Migrationen fällt oft erst während der Migration auf, dass die Architektur und ggf. sogar die Anwendung selbst in dieser Form gar nicht cloud-fähig sind. Es folgen Anpassungen mit der heißen Nadel und hohem Zeitdruck, die in der Regel neue, technische Schulden produzieren.

Notbremse
Ungeplante Kosten oder unvorhergesehene Cloud-Inkompatibilität können Entscheidungen forcieren, die Cloud gar nicht einzusetzen, bzw. ein Cloud-Vorhaben abzubrechen.

Skaliert ja gar nicht
Um die Skalierungseffekte in der Cloud richtig nutzen zu können, muss die Anwendungsarchitektur speziell auf die Skalierung in der Cloud ausgerichtet sein. Ist das nicht der Fall, führt die resultierende, schlechte Performance zu Frust bei den Anwendern.

Alle Beteiligten müssen die Kosten verstehen

Cloud-Kostenmodelle müssen nicht nur vom Einkauf, sondern auch von allen Beteiligten, die mit ihrer Arbeit Einfluss auf die Cloud-Kosten haben, verstanden werden. Dazu muss ein gutes Controlling-Modell in der Organisation verankert werden, welches alle Beteiligten einbindet.

Vorsicht bei der Wahl des Betriebsmodells

Lift & Shift führt in der Regel nicht zu den erwarteten Benefits der Cloud. Die frühzeitige, richtige Wahl des Betriebsmodells verhindert aufwendige Anpassungsarbeiten und Verzug auf dem Weg in die Cloud.

Mit Strategie in die Cloud

Die richtige Cloud-Strategie stellt u. A. sicher, dass ein passendes Kostenmodell mit der richtigen Architektur erarbeitet wird, bevor die Cloud-Migration startet.

Wissen, wo es lang geht

Cloud-Know-how und Cloud-Erfahrung an Bord zu haben, wenn Cloud-Vorhaben geplant werden, lohnt sich. So können kosten- und zeitintensive Fehler vermieden werden.

Navigationshilfe auf dem Weg in die Cloud

Das IT-Personal vor neuen Chancen & Herausforderungen

Cloud-Know-how wird langfristig in der IT-Welt zur Commodity. Der Aufbau von Cloud-Know-how ist damit eine unerlässliche Maßnahme für die IT eines jeden Unternehmens.
Für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bieten sich damit Chancen zur Weiterentwicklung. Es kann für sie aber auch herausfordernd sein, sich diesen neuen Technologien und Vorgehensweisen zu stellen. Die Führungskräfte der IT-Abteilungen sollten die Chancen zur Weiterentwicklung aktiv nutzen, um Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu motivieren, das notwendige Know-how aufzubauen. In der Zwischenzeit sollte benötigtes Cloud-Know-how im Zweifelsfall durch externe Unterstützung beigestellt werden.

Die Cloud-Kosten in den Griff bekommen

Hinter jedem Cloud-Vorhaben stehen wirtschaftliche Interessen. Ob es sich um IT-Bereichsinterne Kosten-Nutzen-Abwägungen handelt oder ob die Ausrichtung des Cloud-Vorhabens von der Unternehmensstrategie angetrieben wird: Folgende Punkte sollten u. A. in der Kostenrechnung und Kostenkontrolle berücksichtigt werden.

  • Management der Cloudkosten
    Die Abrechnungssysteme in der Cloud folgen anderen Methoden als beim Betrieb von eigenen Rechenzentren. Die sich regelmäßig ändernde Preisgestaltung der Cloud-Anbieter muss überwacht und daraus resultierende Maßnahmen eingeleitet und gesteuert werden. Ebenfalls sind gegenüber typischen IT-Betriebskosten für den Cloud-Betrieb teils deutlich komplexere Kostenrechnungsmodelle erforderlich. Diese in Eigenregie zu erarbeiten ist sehr mühsam. An dieser Stelle sollte auf Vorlagen und erfahrene Unterstützung zurückgegriffen werden.
  • Nur bezahlen was benötigt wird
    Die „Pay As You Go“-Kostenmodelle der Cloud-Anbieter suggerieren auf den ersten Blick große Flexibilität und Kosteneinsparungen. Rechenleistung lässt sich sehr kurzfristig buchen und muss nicht teuer in Form von Hardware vorgehalten werden. Solche Kostenmodelle sind in der Regel teurer als der Regelbetrieb vorgehaltener Hardware (oder gesicherter Kapazität), wenn durchgehend die gleiche Kapazität benötigt wird (in diesem Fall sollte ein anderer Tarif gewählt werden). Eine gute und qualifizierte Abwägung von tatsächlich benötigter Kapazität (inkl. Skalierungsanforderungen) ermöglicht die Wahl des richtigen Cloud-Tarifs und Betriebsmodells.
  • Verträge genau prüfen
    Ist im Vertrag mit dem Cloud-Dienstleister von “Volumenbasierter Abrechnung” oder “Traffic pro Zeiteinheit” die Rede, so kann routiniertes Handeln, wie z. B. bei Migration oder Datensicherung, die Cloud-Betriebskosten enorm in die Höhe treiben. Welches Abrechnungsmodell im Einzelfall je Cloud-Vorhaben ideal ist, ist bereits frühzeitig als Vektor in der Planung festzulegen.

Alles sicher, oder nicht?

Wenn man Services in der Cloud einkauft, ist in der Regel die „Sicherheit“ inkludiert. Für alle anderen Betriebsmodelle (in denen ein eigener Betriebsanteil enthalten ist) ist in der Cloud die Sicherheit komplexer und ggf. aufwändiger zu gewährleisten als auf physikalisch abgesicherter, selbst betriebener Hardware.
Trotz „eingekaufter Sicherheit“ muss auch bei Service-Modellen die Konformität mit regulatorischen Anforderungen (DSGVO, GoBD, etc.) geprüft und sichergestellt werden.

In der Cloud entstehen durch die Vielzahl an Parteien, die sich die gleiche Hardware teilen, Herausforderungen im Sicherheitsbereich. Beispiel: Interne Schnittstellen und Storage-Lösungen müssen verschlüsselt werden, da sich ansonsten dritte Zugriff verschaffen könnten.
Für die Cloud gilt wie für andere IT-Betriebsmodelle auch: Die Sicherheit sollte durch externe Auditoren überprüft werden.

Impressionen unseres Talks

Danksagung  

Wir bedanken uns sehr herzlich bei unseren Teilnehmern und Teilnehmerinnen für den konstruktiven Austausch, den fachlichen Tiefgang und das positive Feedback am Ende dieses spannenden Tages.

Unseren beiden Keynotespeakern Nikolas Fischer (Europcar) und André Ruck (GS1) danken wir für die inspirierenden Vorträge „Cloud Transformation trotz Vollauslastung“ und „Es ist nicht alles Cloud, was glänzt“.

Vielen Dank Josefine Raab und Dietmar Geimer für die Moderation der Workshops, in denen die Ergebnisse rund um den Mittelstandstalk "Cloudmanagement. Erfolgreich machen.”  erarbeitet wurden.

Cassini als Ihr starker Partner in Fragen Cloud.

Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, wie Cassini Ihr Unternehmen beim Cloudmanagement und dem Weg in die Cloud unterstützen kann.
Sprechen Sie mich gerne an!

Jan Ole Kastens, Cassini Consulting
Jan Ole Kastens

Senior Management Consultant

jan.kastens@cassini.de
+49 151 - 11 44 37 94