Mehr als nur ein Trend ist die Notwendigkeit, fossile Ressourcen zu schonen. Im ersten Schritt gelingt das durch die besonders effiziente Verwendung und intelligente Einbindung von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien. Einige Varianten erfordern jedoch eine angepasste, flexibel reagierende Steuerung. Die wichtigsten Energieflüsse der Liegenschaft müssen zentral erfasst, analysiert und optimiert werden. Die dafür notwendigen Bausteine haben wir in unserem Smart-Apps-Artikel bereits vorgestellt. Zum einen sind die vernetzten Sensoren zur Erfassung der Energieflüsse von großer Bedeutung, ergänzend muss die Verwaltungsplattform neben betriebswirtschaftlichen Prozessen auch die energetische Steuerung der Liegenschaft übernehmen.
Die Umsetzung erfolgt in drei Schritten:
1. Monitoring: Zunächst werden die Sensoren installiert und die von ihnen erfassten Daten in einem Monitoring zusammengefasst. Hieraus entstehen bereits erste Mehrwerte, bspw. durch die automatisierte Erstellung und Übermittlung der monatlichen Energieverbrauchsinformation. In vielen modernen Liegenschaften ist die Hardware bereits vorhanden. Das Datengold muss lediglich noch erschlossen werden.
2. Analyse: Im zweiten Schritt werden die gesammelten Daten analysiert, um Optimierungspotenziale hinsichtlich des Betriebs oder der Modernisierung aufdecken zu können.
3. Regelung: Zuletzt wird die Liegenschaft in eine Regelung überführt. Das heißt, anstelle eines reinen Monitorings und daraus entstehenden Einzelmaßnahmen wird eine direkte automatisierte Verbesserung auf Grundlage der Messwerte etabliert.
Dieses Vorgehen verspricht Transparenz und nachvollziehbare Ergebnisse, was einen wesentlichen Unterschied zu herkömmlichen Modernisierungsmaßnahmen darstellt. Die tatsächliche Wirkung konventioneller Maßnahmen lässt sich oftmals nur grob schätzen, wodurch eine Bewertung jeder einzelnen deutlich erschwert wird. Letztlich helfen die genauen Messwerte und die Erfassung der Energieflüsse auch, die Liegenschaft einfach und kostengünstig energetisch zu bewerten. So lassen sich Energiekosten und Effizienzstandards leichter nachweisen, der Wert der Liegenschaft erhöhen und einem umweltbewussten Mieterklientel gegenüber präsentieren.
Mit der hierbei verwendeten Sensorik lassen sich weitere wichtige Erkenntnisse sammeln. So können Zustände wie Temperaturen, Lautstärke, Luftfeuchtigkeit Auskunft über den Zustand der Immobilie geben. Überschreiten sie vorher definierte Schwellenwerte, kann der Vermieter umgehend handeln, z.B. um Schimmelbildung in Kellerräumen vorzubeugen. Auch ist die Einbindung weiterer smarter Geräte ratsam, um weitere Optimierungsstrategien umzusetzen:
- Die vernetzte Heizung: neben der reinen Betriebsoptimierung auf Grundlage von Vergangenheits- und Wetterdaten können noch weitere Informationen, bspw. aus Mietereingaben miteinbezogen werden. Definiert der Mieter ein Heizprofil für unterschiedliche Wochentage oder versetzt er seine vernetzte Heizung in den Urlaubsmodus, so kann die Zentralheizung dies berücksichtigen und ihre Betriebsführung entsprechend dem zu erwartenden Wärmebedarf anpassen.
- Die vernetzte Solaranlage: Durch intelligente Steuerung der Verbrauchsgeräte kann der bereitgestellte Solarstrom optimal genutzt werden.
- Steuerung großer Verbrauchsgeräte: Energieverbraucher wie E-Ladesäulen profitieren insbesondere von einer zentralen Steuerung und bieten noch weiteres Optimierungspotenzial. Hier kann zum Beispiel in der Plattform ein Lademanagement zum Buchen von Ladezeiten – auch mieterseitig aufgestellter Säulen – integriert werden. Denn seit kurzem hat sich die Gesetzeslage dahin bewegt, dass Mieter auf eigene Rechnung E-Ladesäulen auf ihren Stellplätzen installieren dürfen. Dies kann dazu führen, dass Infrastruktur und Leitungen überlastet werden und Probleme entstehen oder sich Ladezeiten verlängern. Daraus resultieren für den Vermieter teure, neue Investitionskosten. Mit unserer Plattform können Zeiten gebucht werden, sodass die Mieter eine vernünftige Ladeleistung bekommen und die Kosten des Vermieters gering bleiben, somit eine WIN-WIN-Situation.