Marktplätze fokussieren sich nicht mehr ausschließlich auf den Kaufprozess, sondern setzen schon bei der Produktpräsentation, Brandbuilding, Kundenbewertungen und Werbeanzeigen an, um die Conversion Rate stetig zu erhöhen. Vor allem Produkt- und Händlerbewertungen werden auf Marktplätzen immer wichtiger und sind oft der ausschlaggebende Faktor bei der Wahl eines Produktes. Umso wichtiger ist es für Händler*innen und Verkäufer*innen, ihre Produkte richtig in Szene zu setzen und den Kund*innen möglichst viel Informationen zu dem angebotenen Produkt zur Verfügung zu stellen. Dies gelingt mit guten und detaillierten Produktbildern und Beschreibungen. Darüber hinaus bieten viele Markplätze die Möglichkeit an, eigene Shop-in-Shops selbst zu erstellen, die von den Händlern gestaltet und somit für Brandbuilding und Markenbekanntheit genutzt werden können. In diesen sogenannten Shop-in-Shops auf den Marktplätzen finden Kund*innen dann lediglich Produkte der ausgewählten Marke.
Durch ihr erfolgreiches Wachstum haben Marktplätze auch ihre Geschäftsmodelle vom reinen Marktplatzbetrieb zu Retail Media weiterentwickelt. Onlineshops und Marktplätze stellen ihre virtuelle Fläche für Werbung zur Verfügung, die mit Hilfe von Bannerwerbung bespielt werden kann. Da große Onlineshops und Marktplätze eine hohe Kundenfrequenz auf der Seite haben, haben dort geschaltete Anzeigen eine entsprechend hohe Visibilität. Durch Retail Media haben Händler auf Marktplätzen die Möglichkeit, ihre Produkte mit Hilfe von gesponserten Anzeigen, sogenannten Sponsored Products Ads oben auf der Startseite zu platzieren, um so ihre Sichtbarkeit und Verkaufschancen zu erhöhen. Besonders auf großen Marktplätzen ist es auf anderem Wege kaum noch möglich, dass unbekannte und neue Produkte den Endkund*innen ausgespielt werden.
Darüber hinaus ist es mittlerweile möglich, Bannerwerbung zu schalten, die sowohl auf den Marktplätzen selbst als auch auf weiteren Webseiten wie Portalen und Websites ausgespielt werden. Retail Media bezieht sich also nicht nur auf die Markplätze, sondern geht einen Schritt weiter. Otto oder Amazon gründeten bereits eigene Abteilungen, die sich ausschließlich um ihr Retail Media Angebot kümmern, da Werbung mittlerweile ein großer Treiber des Umsatzes von Marktplätzen geworden ist.