„Es gilt immer Safety First.“
Ihno Malzkuhn ist seit 2020 Cassini-Berater für den Public Sector. Sein Fokus liegt auf Technologiethemen, insbesondere im Netzwerkbereich. Er kümmert sich um das passende Projektmanagement, damit Behörden heute und in Zukunft sicher miteinander kommunizieren können.
Ihno, du arbeitest an Technologiethemen, ohne selbst IT-Architekt zu sein. Wie geht das?
Ganz einfach: Jede Technologie ist nur so gut, wie sie eingeführt und angewendet wird. Genau darauf, auf das passende Projektmanagement, habe ich mich spezialisiert.
Und das machst du aktuell für die Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, kurz BDBOS.
Richtig, sie ist die Netzbetreiberin des Bundes. Von Beginn an beschäftigt mich das Thema Regierungsnetze, speziell die Netze des Bundes bzw. der IVÖV, dem Informationsverbund der öffentlichen Verwaltung als designiertem Nachfolger. Es geht dabei um Konnektivität zwischen Behörden, standort- aber auch behördenübergreifend. Dazu wurde eine eigene Infrastrukturplattform geschaffen, für die eigene Glasfasernetze verlegt wurden oder für nicht ganz so hochkritischen Bereiche eigens angemietet wurde.
Warum ist eine eigene physische Infrastruktur so wichtig?
Das ist deswegen so wichtig, weil wir von der Regierungskommunikation sprechen. Sie muss immer stattfinden können, sie ist der Schlüssel zu jeder Handlung. Deshalb muss die Plattform lagenfähig sein, was Erdbeben und Überflutungen ebenso einschließt wie etwaige Aufstände. Sie muss weiterlaufen, wenn Telefonnetze zusammenbrechen, und sie muss gegenüber Abhöraktionen anderer Staaten geschützt werden. Deshalb betreibt der Staat eigene Netze und ergreift verschiedenste Maßnahmen, etwa Verschlüsselung und ausschließlich inländisches Routing.
Wie unterscheiden sich die Anforderungen an die eigenen Netze noch gegenüber der Privatwirtschaft?
Ein Unternehmen kann sich frei am Markt bedienen und innovative Produkte und Cloud-Lösungen zukaufen. Die Sicherheitsanforderungen sind hier aber andere. Gerade im Hochsicherheitsbereich wird mit eigenen Rechenzentren, auf eigenen Plattformen, mit eigenem Personal gearbeitet. Und dort, wo man auf vorhandene Glasfaserleitungen oder Fremdpersonal zurückgreift, braucht es besondere Sicherheitsvorkehrungen. Nur dann ist die volle Sicherheit gewährleistet, und zwar immer und in jedem kritischen Moment.
Welche Veränderungen bringt der IVÖV mit sich?
Mit der Netzstrategie 2030 trägt der Bund den veränderten Sicherheitslagen und neuen Anforderungen Rechnung. Der Informationsverbund soll die aktuelle Regierungskommunikation ablösen. Als neue Haupttransportplattform muss sie neu aufgebaut werden – von der Glasfaser bis zur Diensterbringung. Das bietet die Chance, aktuelle Trends in der Netzwerktechnik einzubeziehen.
Was macht dieses Langzeitprojekt für dich so spannend?
An so einem Projekteinsatz wird man sehr gut ausgebildet. Generell gilt, je mehr und je länger man beratend tätig ist, desto größer ist der Erfahrungsschatz. Und der Anwendungsfall sichere Regierungsnetze ist besonders, weil ich trotz oder gerade wegen aller Restriktionen an einem zukunftsfähigen robusten System mitarbeite. Innovationen werden auf einen besonderen Prüfstand gestellt, unabhängig vom Werbeversprechen der Hersteller und Lieferanten. Es gilt immer Safety First. Das macht die Arbeit komplex, aber sehr fundiert und wertvoll.
Warum ist für Bundesministerien und nachgeordnete Behörden so wichtig, einen Partner wie Cassini an der Seite zu haben?
Weil wir in einen unabhängigen Blick haben, wir verkaufen keine Hardware mit unserer Beratungsleistung, sondern wir beraten auf der Grundlage unserer breiten Expertise und langjährigen Erfahrung. Als rein deutsches Unternehmen sind wir auch unabhängig von anderen Regierungen, anders als international aufgestellte Beratungen.
Wir sorgen dafür, dass Projekte effektiv und effizient gesteuert werden: in time, in budget, in scope. Wir formulieren Ausschreibungen so, dass Ziele tatsächlich erreicht werden, und begleiten alle Stakeholder in der Umsetzung und Anwendung. All das spricht für Cassini.