23. Beschaffungskonferenz
Deutschland steht vor großen Herausforderungen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Krisenlagen aufgrund des Krieges Russlands gegen die Ukraine sowie des damit verbundenen Drucks auf die Lieferketten und die Versorgungssicherheit, kommt der öffentlichen Vergabe eine besondere Bedeutung zu. Neben Fragen der inneren und äußeren Sicherheit gewinnen die Themen der Nachhaltigkeit bzw. Ressourcensparsamkeit – auch durch den Staat selbst in seiner Vorbildrolle – zunehmend an Relevanz. Die 23. Beschaffungskonferenz am 29./30. September 2022 greift viele dieser geostrategischen Themen mit Blick auf ihre Beschaffungspraxis auf und lädt zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch ein. Cassini wirkt auch in diesem Jahr wieder programmatisch mit. (Bildquelle: Wegweiser | Simone M. Neumann)
Kongresscenter im Hotel de Rome
Behrenstr. 37
10117 Berlin
29.-30. September 2022
Unsere Beratungsleistungen zur öffentlichen Vergabe
Vergabe in der öffentlichen Verwaltung braucht eine Beratung, die den Weg mit Ihnen konsequent geht. Cassini unterstützt Sie beim gesamten Zyklus des Verfahrens: 360°. Partnerschaftlich bis zur Umsetzung. Von der strategischen Vorbetrachtung über die Erstellung von Anforderungskatalogen und Vergabeunterlagen bis zur Begleitung des Beschaffungsvorhabens: In jeder Phase agieren unsere Kolleginnen und Kollegen mit der notwendigen Fachexpertise Hand in Hand mit unseren Experten zur Realisierung Ihrer Vergabepläne. Wir bieten Ihnen langjährige Erfahrung, einen gesunden Pragmatismus, Anbieterneutralität und ein Höchstmaß an Qualität. Dabei folgen wir einer Mission: Als Berater und Bürger sichern wir die passgenaue, zielorientierte Bedarfsdeckung zur nachhaltigen, unabhängigen Leistungsfähigkeit der öffentlichen Verwaltung.
Wir bringen unsere Expertise ein.
Wir von Cassini werden uns an den Gesprächen beteiligen und sind mit folgenden Programmpunkten dabei:
FACHFORUM I.III.1
Umsetzung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG): Impuls für Lieferanten- und Supply-Chain-Management?
29. September, 15:30 Uhr - 16:30 Uhr
Am 1. Januar 2023 wird das LkSG in Kraft treten damit klare und umsetzbare Anforderungen für die Sorgfaltspflichten von Unternehmen stellen und so Rechtssicherheit für Unternehmen und Betroffene in Beschaffungsprozessen bieten. In der Praxis bedeutet dies die Einrichtung eines Risikomanagements sowie die Verankerung von Präventionsmaßnahmen. Gleichzeitig müssen die Beschaffungsstellen dafür Sorge tragen, dass sich die neuen Anforderungen auch in den Ausschreibungen wiederfinden. Die Referent*innen stellen sich deshalb im Fachforum der Frage, welche Impulse das Gesetz für Lieferanten- und Supply-Chain-Management liefern kann. Es diskutieren Prof. Dr. Marc Helmold (IUBH), Pia Böhringer und Dr. Andreas Kannst (beide Fraunhofer Gesellschaft) mit Cassini-Berater Oliver Hölzer.
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PLENUM AM ABEND
OZG 2.0 & Einer für Alle – Vergaberechtliche- und beschaffungspraktische Antworten für neue föderale Zusammenarbeit (AT)
29. September, 16:45 Uhr - 18:00 Uhr
In diesem Tagesabschluss hinterfragt Cassini-Partner Jan-Lars Bey mit seinen Gästen, welche Erkenntnisse aus der bisherigen OZG-Umsetzung aus vergaberechtlicher und beschaffungspraktischer Perspektive gewonnen werden können und in welcher Form diese in die Weiterentwicklung des OZG-Programms einfließen sollten. Bei dem Abendplenum wirken hochrangige Teilnehmende aus Bund, Ländern und Kommunen mit ausgewiesener Expertise in der OZG-Umsetzung, der Beschaffungspraxis und des Vergaberechts mit. Sören Bergner (BMI) eröffnet die Diskussionsrunde mit einem Eingangsimpuls.
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BEST-PRACTICE-DIALOG II.A.2
Vertrags- und Lieferantenmanagement in Krisenzeiten – Ein Einblick aus der Praxis
30. September, 11:00 Uhr - 11:45 Uhr
Ein vollumfängliches Vertrags- und Lieferantenmanagement ist ein essenzieller Bestandteil des öffentlichen Einkaufs bzw. der öffentlichen Beschaffung. Es hat einen gesamtheitlichen Blick auf den „Lifecycle“ von Dienstleister und Lieferanten zum Ziel. Doch mit aufkommenden Krisen (z.B. Pandemie, Ukraine-Krieg, Inflation) wird die öffentliche Verwaltung vor neue und wachsende Herausforderungen gestellt. Wie ihnen begegnet werden kann, erörtert Cassini-Berater Christopher Busche im Best-Practice-Dialog mit Gästen aus Bund, Ländern und Kommunen: Dr. Moritz Philipp Koch (IT.NRW), Katrin Nasner (ITDZ Berlin) und Erblin Kurtehsi (Auswärtiges Amt).
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Wir freuen uns, Sie dort zu sehen!
Wir haben unsere Public-Berater zur öffentlichen Vergabe befragt. Lesen Sie ihre Antworten.
„Die Digitalisierung unseres Landes beginnt mit einer Beschaffung.“
Vincent Hanke, Senior Consultant
„Die Digitalisierung unseres Landes beginnt mit einer Beschaffung.“
Drei Fragen an Vincent Hanke.
Welchen Stellenwert hat Innovation in der Welt der Beschaffung?
Oftmals wird Innovation im Kontext der Beschaffung lediglich auf das zu beschaffende Produkt oder die Dienstleistung bezogen, dabei ist der Beschaffungsprozess wesentlich für die Güte der Leistungserbringung. Ich bin der Überzeugung, dass die innovative Gestaltung des Prozesses innovative und zukunftsweisende Produkte in die Verwaltung trägt. Die rechtlichen Rahmenbedingungen hierfür wurden bereits geschaffen, diese werden jedoch nur zögerlich adaptiert. Diesen Status quo möchte ich aufbrechen.
Fokussiert sich die innovative Beschaffung auf technische Leistungen?
Die Innovationszyklen werden gesamtgesellschaftlich betrachtet kürzer. Die Tech-Branche nimmt hierbei eine Vorreiterrolle ein. Unsere technische Expertise befähigt uns, Trends, Methoden und technologische Entwicklungen zu verstehen und der Übertragbarkeit ganzheitlich zu bewerten. Zudem ist die Digitalisierung der Verwaltung bis heute eine wesentlicher Vektor für Innovation und das Neudenken etablierter Prozesse.
Was sollte sich ändern um die Beschaffung innovativer werden zu lassen?
Das Fundament des Beschaffungswesens und der regulatorische Rahmen sind gesteckt und das Feld scheint bereitet. Nun sollte die Verwaltung das Heft des Handelns ergreifen und sich diese neuen Lösungsräume mutig erschließen. Den die innovative Vergabe stellt die Weichen für das Verwaltungshandeln von morgen.
„Die klassische Vergabeabteilung muss sich einem Wandel unterziehen, um in Zukunft neuen Herausforderungen zu trotzen.“
Christopher Busche, Senior Consultant
„Die klassische Vergabeabteilung muss sich einem Wandel unterziehen, um in Zukunft neuen Herausforderungen zu trotzen.“
Drei Fragen an Christopher Busche.
Was begeistert dich an der Vergabeberatung?
Die Vergabe ist meines Erachtens. ein sehr wichtiger, meist leider auch deutlich unterschätzter Hebel, um Bedarfe der öffentlichen Verwaltung zielorientiert zu decken. Von vielen als Mittel zum Zweck betrachtet, bietet die Vergabe jedoch spannende und sogar auch innovative Methoden, um den digitalen Wandel der öffentlichen Verwaltung voranzutreiben. Ich finde es spannend den passgenauen Methodenkoffer „auszupacken“, welcher eine zielorientierte Bedarfsdeckung ermöglicht.
Warum ist die Vergabe ein wichtiger Hebel für den digitalen Wandel?
Aufgrund des demografischen Wandels werden personelle Ressourcen in Zukunft knapper. Darüber hinaus werden Innovationszyklen kürzer und die Herausforderungen für die öffentliche Verwaltung größer. Dadurch werden wichtige Bedarfe in Zukunft immer mehr über den Beschaffungsmarkt gedeckt, wodurch die Anzahl der Lieferanten und Dienstleister steigen wird. Die Vergabe hierbei als Mittel zum Zweck zu sehen wird langfristig nicht zum Erfolg führen.
Wie sollten sich Beschaffungsorganisationen in Zukunft aufstellen?
Die Vergabeabteilung sollte nicht als „operativer Umsetzer“, sondern als strategischer Partner auf Augenhöhe gesehen werden. Optimalerweise bildet die Vergabeabteilung gemeinsam mit einem Vertrags- und Lieferantenmanagement ein strategisches „Sourcing und Partnermanagement“, welches als Schnittstelle zwischen Bedarfsträgern, Beschaffungsmarkt sowie Lieferanten und Dienstleistern fungiert.
„Die Beschaffung ist das verkannte strategische Instrument der öffentlichen Verwaltung.“
Oliver Hölzer, Management Consultant
„Die Beschaffung ist das verkannte strategische Instrument der öffentlichen Verwaltung.“
Drei Fragen an Oliver Hölzer.
Warum muss sich Beschaffung neu erfinden?
Aktuelle Herausforderungen und der postulierte politische Digitalisierungswunsch wirken auf die öffentliche Verwaltung ein und drängen auf Wandel. Zur Operationalisierung wird Know-How und Dienstleistung eingekauft. Der Beschaffungsbedarf wird in der öffentlichen Verwaltung dauerhaft weiter ansteigen. Die hiermit verbundenen Aufgaben werden komplexer und die daraus resultierende Arbeitslast wird ebenfalls weiter steigen.
Wie strategisch ist Beschaffung?
Nur durch eine hohe Güte der Bedarfsdeckung kann die öffentliche Verwaltung handlungsfähig bleiben. Nicht nur sind Ausschreibungen in der Regel auf eine mehrjährige Leistungsphase ausgerichtet, sondern auch innerhalb ebenjener Leistungsphase werden weitere Entscheidungen getroffen. Beschaffungen sind richtungsweisend. Die Beschaffung operationalisiert faktisch Strategien durch den Einkauf von Projekten und Lösungen.
Wie sieht die Beschaffung der Zukunft aus?
Die Beschaffungsorganisation der Zukunft wandelt sich vom passiven Serviceanbieter zum echten Inhouseberater der an Strategien mitwirkt und deren Operationalisierung begleitet. Nur so können existierende Chancen und Herausforderungen, adäquat bedient werden.
„Durch eine zielgerichtete und strukturierte Herangehensweise kann der Beschaffungsprozess optimiert und signifikante Mehrwerte geschaffen werden.“
Ulf Ries, Senior Consultant
„Durch eine zielgerichtete und strukturierte Herangehensweise kann der Beschaffungsprozess optimiert und signifikante Mehrwerte geschaffen werden.“
Drei Fragen an Ulf Ries.
Was macht eine zielgerichtete und strukturierte Beschaffung aus?
Eine Vergabe ist so zu gestalten, dass einer möglichst großen Anzahl von potenziellen Bietern die Möglichkeit eröffnet wird, sich für den zu vergebenden Auftrag zu bewerben. Hierdurch wird ein großer Wettbewerb erzeugt, der großes Innovationspotenzial birgt und dem Auftraggeber, auf Basis transparenter Kriterien, den besten Bieter liefert.
Welchen Einfluss hat die Wahl der Verfahrensart auf die Beschaffung?
Die Entscheidung für eine Verfahrensart orientiert sich am Beschaffungsgegenstand und Detaillierungsgrad der Anforderungen. Je nach Inhalt der Beschaffung und der beteiligten Stakeholder sind Vor- und Nachteile der jeweiligen Verfahrensart gegenüberzustellen, um das optimale Vorgehen zu identifizieren. So kann beispielsweise durch die Wahl einer zunächst aufwändigeren Vergabeart eine innovative Lösung entwickelt oder beschafft werden.
Warum muss technologisches Know-how in den Beschaffungsprozess einfließen?
Bei der Erstellung von detaillierten technologischen Vergabeunterlagen ist ein tiefgreifendes Verständnis sowie Überblick zu aktuellen technologischen Entwicklungen essentiell. Relevante Bieter werden so zielführender angesprochen und zu einem hochwertigeren Angebot motiviert.