Die bundesweite Verwaltungsdigitalisierung ist hochgradig komplex. Jedes Bundesland hat eigene Kompetenzen bei der Gesetzgebung und im Vollzug. Dies macht ein bundesweites Digitalisierungsvorhaben, das letztendlich zum Ziel hat, gleichwertige Angebote für alle Bürger*innen und Unternehmen in Deutschland zu schaffen, extrem aufwändig.
Um diese Heterogenität zu navigieren und Synergien zu schaffen, hat der IT-Planungsrat die Föderale IT-Kooperation (FITKO) ins Leben gerufen. Sie vernetzt relevante Interessengruppen, entwickelt gemeinsame Lösungen und schafft Transparenz. Träger der FITKO sind alle Länder und der Bund.
Derzeit sind durch diese Umsetzungsmechanismen über 100 Leistungen bereits in der Entwicklung, davon über 80% im Digitalisierungsprogramm Föderal, also in der Verantwortung der Länder. Es können auch bereits einige Anträge für Verwaltungsleistungen online abgewickelt werden, darunter der Antrag auf Wohngeld, die Entschädigungen nach IfSG oder das Arbeitslosengeld II.
Der „Digitalisierungsmonitor 2020“ von forsa gibt erste Aufschlüsse darüber, ob diese Services bei Bürgern auch Anklang finden. Laut der Studie sind drei Viertel der Befragten der Ansicht, „dass viele Dienstleistungen nicht online im Internet abgeschlossen werden, sondern letztendlich doch noch analog, z.B. per Post oder persönlich, erledigt werden müssen. 72 Prozent meinen, dass die Hilfestellung der Behörden bei Online-Angeboten besser sein müsste.“ (1)
Signifikante Teile der Bevölkerung scheinen eine niedrige Erwartungshaltung gegenüber der Verwaltungsdigitalisierung zu haben.